Archiv für hybride Landschaften

Autor: Benjamin Schröder, Head of Development und Support bei KGS (KGS Software GmbH | https://www.kgs-software.com) und Frank Zscheile (Dipl.Kfm. PR-Berater, freier IT-Journalist | www.agentur-auftakt.de). Die KGS Software GmbH mit Hauptsitz in Neu-Isenburg steht für höchste Kompetenz im Bereich SAP-Archivierung und Dokumentenmanagement. Top-Unternehmen weltweit setzen auf KGS-Lösungen, wenn es um die Archivierung im SAP-Umfeld geht.

Den Begriff „Hybride IT“ verortet man heute gerne zunächst in der Cloud und beschreibt damit den kombinierten Einsatz von cloud- und on-premises-betriebenen Systemen. Gleichzeitig spielen hybride Szenarien auch in der Storagelandschaft von Unternehmen inzwischen eine wichtige Rolle. Darauf muss sich ein Archivsystem einstellen. Es muss in der Lage sein, sowohl Dokumente aus beliebigen führenden Anwendungen zu archivieren als eben auch „nach unten“ hin beliebige Storage-Systeme anzubinden und in ihnen gespeicherte Dokumente intelligent zu organisieren.

„Homogene Archivierung in heterogenen IT-Infrastrukturen“, das bedeutet zum einen die Öffnung einer Archivsoftware gegenüber allen führenden produktiven Anwendungen. Die KGS Software GmbH, Spezialist für intelligente Archivlösungen für SAP- und heterogene Systemlandschaften, hat mittels technischer Weiterentwicklungen diese Öffnung über den reinen SAP-Fokus hinaus bereits vollzogen und sich zum anderen anschlussfähig an beliebige Storage-Lösungen gemacht.

Der Ansatz des schlanken Archivs lebt davon, dass in der führenden Anwendung bereits alle Informationen verfügbar sind, um ein Dokument eindeutig zu identifizieren. Mit einem eindeutigen Schlüssel kann dann durch die verwendete Schnittstelle direkt auf das Storage-System zugegriffen werden. Daraus ergibt sich ein Vorteil durch die vereinfachte Architektur. Es müssen keine zusätzlichen Datenbanken gepflegt werden und man ist nicht an einen Storage-Hersteller gebunden. Durch einfache Konfiguration können diverse Storage-Appliances im KGS Archiv nutzbar gemacht werden.

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Dokumente aus Portallösungen und führenden Anwendungen archivieren

Bereits 2017 begann KGS, diese Vorteile auch für andere Systeme abseits von SAP verfügbar zu machen. In 2018 wurden die verwendeten Individualanpassungen dann in ein Produkt überführt, die KGS Web API. Das als Webservice ausgelegte technische Produkt verbindet die Archivierungslösung von KGS – unabhängig von Programmiersprachen – mit individuellen Fachanwendungen und erschließt die darin enthaltenen Dokumente. Die API verfügt über keine eigene Verwaltungsintelligenz. Das benötigte Frontend ist die führende Anwendung. Wie das Archivsystem, wird auch die KGS Web API auf einem Backend betrieben. Der Zugriff auf archivierte Dokumente erfolgt immer über die führende Anwendung. Grundlage für den Einsatz der Lösung: Dokumente werden mit einer eindeutigen ID archiviert, über die sie später wiedergefunden werden können. Das Dokument kann dann direkt in der Fachanwendung/im Kundenportal angezeigt oder weiter verarbeitet werden.

Die KGS Web API nutzen mittlerweile Unternehmen wie EnBW oder die WWK Versicherung, um ihre Portale und Fachanwendungen mit dem KGS-Archiv zu verbinden. Diese Applikationen haben ein eigenes Frontend, eine eigene Datenhaltung und Rechteverwaltung mit ausgefeilten Rollenkonzepten etc. Über eine eindeutige ID stellen sie den Dokumentenbezug her, der notwendig ist, um die Dokumente im Archiv abzulegen und wiederzufinden.

Damit werden die Applikationen flexibel in der Nutzung der Speichertechnologie. So kann neben den klassischen Storage-Systemen z.B. auch die Cloud-Storage-Appliance von Microsoft Azure (welche die gleiche WORM-Funktionalität wie ein On-Premises-Storage bietet) verwendet werden, ebenso wie der AWS S3 Storage, der sich mittlerweile zum Industriestandard entwickelt hat. Ob NetApp, Dell EMC, Hitachi – nahezu alle namhaften Hersteller verfügen inzwischen über ein S3-Interface, über das sich auch On-Premises-Storage-Appliances adressieren lassen.

Im Bereich der Speichertechnologie orchestrieren Unternehmen heute unterschiedliche Speichertypen zu einer hybriden Storagelandschaft. Durch die Verbindung von All-Flash-Systemen mit festplattenbasierten Arrays lassen sich die jeweiligen Vorteile beider Technologien hinsichtlich Leistung, Datenverfügbarkeit, Kapazität und Wirtschaftlichkeit gut kombinieren. Geschwindigkeitsanforderungen und der Kapazitätsbedarf verschiedener Workloads können damit von zentraler Stelle aus geregelt werden. Um solche hybriden Storagesysteme aufzusetzen, werden entweder bestehende Festplatten-Arrays nachträglich um einen Flash-Tier ergänzt. Oder aber beide Technologien werden von Anfang an in einer Architektur integriert.

Regelbasierte Gesundheits-Checks des Archivs

Mit dem neuen Produkt „HawkEye“ entwickelt KGS seine Lösung unter dem Begriff „Predictive Archiving Services“ weiter in Richtung eines intelligenten Archivs, was insbesondere die Storageverwaltung betrifft. Hierfür stellt die Archivsoftware Funktionalitäten wie Process Automation und Self Healing im Archivbereich bereit. Die wahlweise Einbindung von Storage-Systemen trägt dazu bei, dass die übergeordneten (SAP S/4HANA-)Anwendungen durchgehend performant arbeiten. Das Resultat sind komplette Sicherheit und Transparenz über archivierte Daten. KGS HawkEye ist plattformunabhängig mit Unix- und Windows-Infrastrukturen einsetzbar.

Mit HawkEye lassen sich heute regelbasierte Prüfungen des Archivbestandes durchführen. Über definierte Jobs wird kontrolliert, ob ein Dokument online ist, Hash-Werte oder Signaturen lassen sich überprüfen. HawkEye verfügt über eine responsive HTML5-Oberfläche zur Administration und Kontrolle der gestarteten Jobs, dargestellt über verschiedene Dashboards. Über sie lässt sich der „Health“-Status des Archives jederzeit diagnostizieren.

Im Zuge eines „Self-Healing“ des Archivs können zum Beispiel Regeln definiert werden, nach denen „defekte“ Dokumente ersetzt werden. Oder ein Dokument kann nacharchiviert werden. Das Tool übernimmt außerdem die Daten-Reorganisation. Bestimmte Teilbereiche des Archivs, etwa ab einem bestimmten Alter, lassen sich damit z.B. auf einen Cloud-Storage transferieren. So bleibt der Storage immer gleich groß, da „the intelligent archiv“ Ordnung hält, Löschvorschläge macht etc. Mit diesen Funktionalitäten folgt HawkEye dem Charakter des bewährten Migrationstools von KGS: Dieser Migrations-Proxy-Server identifiziert im Zuge der Übertragung von Dokumenten aus einem Alt- in ein neues Archiv ebenfalls standardmäßig korrupte Dokumente und bietet damit die Chance, sich von Datenballast zu trennen oder aber Instandhaltungsarbeiten durchzuführen.

Kasten Zitat:

„Wir haben unser Archiv für beliebige Eingangskanäle geöffnet. Es gibt keine harte Verdrahtung mehr vom Archiv an eine bestimmte Anwendung, sondern das Produkt ist als Archiv für alle führenden Systeme einsetzbar, die sich ein Unternehmen im Laufe der Zeit einmal einrichtet.“

Armin Rehm, Service-Manager Informationstechnologie/IT-Betrieb der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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